Was Hänschen nicht lernt,....

Die Nachwuchsförderung von gestern

Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, war in den 30er Jahren bereits die Rede von einer Junioren-Mannschaft. Nach dem Krieg wurde die Junioren-Bewegung stark vernachlässigt, wodurch bei der Zusammenstellung der Kader für die beiden Aktivmannschaften riesige Lücken entstanden.

Auf Initiative von Iwan Meyer wurde die erste Junioren-Kommission gegründet. Den damaligen Junioren-Leitern und Trainern Jakob Abderhalden, Rene Mariani (gleichzeitig noch Trainer der Aktivmannschaften), Walter Lüthin und Renato Cavanna war es zu verdanken, dass der Junioren-Bestand stetig zunahm: Bis 1960 waren es bereits deren 50 Jünglinge, die in 3 Mannschaften eingeteilt wurden. 1971 zählte der SVM bereits über 140 Junioren und 8 Mannschaften.

 

Die Interregional-Mannschaften

Dank der konsequent weitergeführten Juniorenarbeit stellten sich in den 70er Jahren auch Erfolge ein: Als erste Mannschaft in der Vereinsgeschichte schafften die A-Junioren den Aufstieg in die Interregional-Klasse.
Der Aufstieg gelang Ende der Saison 1973/74. Es spielten damals die Junioren der Jahrgänge 1955/56. Trainer der Aufstiegsmannschaft war ein gewisser Fritz Sandmeier. Anstelle des Jahrgangs 55 durften schliesslich die 57er in der Interkategorie antreten. Weil der eigentliche Trainer, Männi Studer, wegen seines Engagements im Eins kaum Zeit für das Inter hatte, füngierte Hans «Vater Dulle» Ramstein als Betreuer, und dies mit beachtlichem Erfolg! Das 1. Meisterschaftsspiel einer Intermannschaft des SVM war das Eröffnungsspiel der Saison 74/75 zwischen Muttenz und Wohlen. Die Mannschaft trat in den blauen Dresses der Veteranen an, weil im Verein kein Junioren-Dress mit den im Inter obligatorischen Rückennummern vorhanden war. Das Spiel wurde nach einem 1:3-Rückstand noch gewonnen. Was noch mehr imponierte, war die Zuschauerzahl von 200. Ein alter SVM-Fan meinte damals, dass die A-Junioren wohl ab sofort mehr Zuschauer mobilisieren würden als die erste Mannschaft!

Diese erste Saison wurde auf dem 3. Schlussrang beendet. In den folgenden Jahren wurden unter den Trainern Erwin Kaltenbrunner und Peter Haller durchwegs vorderste Plätze erspielt. Hinter dem grossen FC Basel war der SVM die erfolgreichste Intermannschaft. Die grosse Zeit des A-Inter/ll endete 1980 mit dem Abstieg in die Elite-Klasse.

Schafften die A-Junioren den Aufstieg ins Inter seither nicht mehr, so waren die B-Junioren dreimal im Inter II vertreten. Der erste Aufstieg wurde 1975 perfekt. Obwohl nur Vierter in der Elite-Meisterschaft, durfte der SVM aufsteigen, weil die vor ihm klassierten Vereine auf den Aufstieg verzichteten. Die B-Junioren packten die Gelegenheit und spielten während 6 Jahren in dieser Klasse. Zwei vierte und ein fünfter Rang waren die besten Plazierungen, ehe nach 6 Saisons der Gang zurück ins Elite angetreten werden musste. Es dauerte nur 3 Jahre, ehe 1984 mit Renato Münz als Trainer der Wiederaufstieg gefeiert werden konnte. Spitzenplatzierungen konnten keine erreicht werden (6. und 9. Rang), im Gegenteil, nach drei Saisons kehrte das Team bereits wieder in die regionale Elite zurück. Unter Trainer Marcel Beck schaffte das B-Elite in der Saison 1989/90 noch einmal den Aufstieg ins Inter. Mit tollen Leistungen warteten die Jungs im anschliessenden Inter Jahr auf und belegten am Ende den zweiten Rang hinter Subingen. Bereits in der darauffolgenden Saison musste das B-Inter aber mangels Spielern noch während der Meisterschaft zurückgezogen werden. Seit diesem Mannschaftsrückzug verfügt der SVM über keine Inter-Mannschaft mehr. 

Am längsten in der Inter-Kategorie hielten sich die C-Junioren. Ende 1983 wurde das Team unter Daniel Lerch Regionalmeister vor dem «Lokalrivalen» SC Regio. Während 8 Jahren behauptete sich die Mannschaft im C-Inter/ll, wobei als Höhepunkt in der Saison 1987/88 ein zweiter Platz resultierte.

Die Junioren-Bewegung von heute

Im folgenden äussert Daniel Lerch, langjähriger Junioren-Obmann und -Trainer, seine Gedanken zur Junioren-Bewegung. Daraus hat er schliesslich auch das anschliessende ABC der Junioren-Abteilung abgeleitet:

Jugendliche wie Erwachsene stellen heute generell immer höhere Ansprüche an ihre Umwelt, im speziellen auch an ihre Freizeitgestaltung. Wenn es früher schon genügte, eine Schar Buben einen Ball und zwei kleine Tore zur Verfügung zu stellen, so kann heute auf diese Weise kein Jugendlicher mehr hinter dem Ofen hervor-, vom Moped herunter- oder vom TV/Video weggelockt werden.Ein Sportverein muss heute in jeder Beziehung attraktiv sein:

er soll die oft fehlende Geborgenheit und Nestwärme bieten
er soll die Jugendlichen (heraus-)fordern, aber nicht überfordern,
er soll Erfolgserlebnisse und Selbstbestätigung vermitteln,
ganz allgemein muss in einem Sportverein «immer etwas laufen»

Daneben wird von Seiten der Eltern auch erwartet, dass ihre Kinder pädagogisch richtig betreut werden und der Gesundheit der Heranwachsenden Rechnung getragen wird. Schule und Lehrmeister verlangen, dass die Freizeitbetätigung nicht auf Kosten der Ausbildung betrieben wird. Gleichzeitig hoffen die Behörden, dass aufgrund der zielgerichteten, sportlichen Betätigung der Jugendlichen später weniger Kosten im sozialen bzw. gesundheitlichen Bereich (Drogensüchtige, Kreislaufkrankheiten, usw.) anfallen mögen.
An den SVM und die Juniorenbewegung werden also immer höhere Anforderungen gestellt, deren wir uns bewusst sind und denen wir gerecht werden wollen. Wir unternehmen deshalb alles, um für die Jugendlichen attraktiv zu sein:

Juniorenlager
Organisation von internen und internationalen Fussballturnieren
Weihnachtsfeier
Familienbummel
Verpflichtung bestausgewiesener Trainer und Betreuer
Skiweekend
Interne Ausbildungskurse
Spezialtrainings
Zurverfügungstellung und Wäsche der Dresses
(vergünstigte) Abgabe von Sportartikeln
und vieles mehr

Selbstverständlich sind fast alle unsere Aktivitäten mit finanziellen Aufwendungen verbunden. Deshalb sind wir immer wieder auf die breite Unterstützung wohlwollender Kreise angewiesen.

Die Unterstützung unserer Juniorenbewegung ist ein direkter Beitrag an die Gestaltung unserer Zukunft!

 

Das ABC der Juniorenabteilung

A wie Ausbildung
Die Hauptaufgabe aller SVM-Trainer und Betreuer besteht darin, unsere Junioren möglichst zielgerichtet und umfassend auszubilden (siehe «K wie Konzept»). Die dabei erzielten Fortschritte lassen sich nicht immer und unmittelbar an Resultaten und Ranglisten ablesen, die Ernte lässt sich häufig erst nach mehreren Jahren einfahren!

B wie Bus
Die Junioren sind in der glücklichen Lage, über einen vereinseigenen, überaus komfortablen Mitsubishi-Bus der Garage Kradolfer zu verfügen. Die jährlichen Kosten in der Höhe von beinahe 10'000 Franken werden etwa zur Hälfte von Sponsoren gedeckt, den Rest begleicht die Vereinskasse. Der Bus (Fassungsvermögen: Acht Personen) kann zu günstigen Konditionen von jedem Mitglied gemietet werden. Leisten doch auch Sie einen Beitrag an die Kostendeckung!

C wie Clubschiedsrichter
Alle Spiele des Kinderfussballs (Junioren D, E und F) werden von clubeigenen Referees geleitet. Die Juniorenabteilung ist laufend auf der Suche nach geeigneten Kandidaten. Bedingungen: mindestens 16 Jahre alt, Absolvierung eines Ausbildungsabends.

D wie Donnerbaum
Leider wurde das Gesuch des SVM, den Kinderfussball (teilweise) ins Donnerbaum zu verlegen, von der Gemeinde abgelehnt. Trotz (Provisorium) Holderstüdeli droht der Sportplatz Margelacker nämlich aus den Nähten zu platzen, (vgl. «M wie Margelacker»).

E wie Elite
Es ist klar, dass bei dem grossen Aufwand, den der SVM für seine Junioren betreibt, auch Resultate erwartet werden. Wir stehen deshalb dazu, unsere Elite- bzw. Inter-Mannschaften dem Leistungsgedanken zu unterwerfen, ohne aber dabei die langfristigen Ausbildungsziele aus den Augen zu verlieren. Der Erfolg ist in all den Jahren auch nicht ausgeblieben. Immer wieder haben eigene Junioren im Kader der ersten Mannschaft Aufnahme gefunden. Die zweite Mannschaft, zur Zeit regionale 3.-Liga-Spitze, besteht fast ausschliesslich aus Eigengewächsen.

F wie Familienbummel
Jeweils am Buss- und Bettag findet der seinerzeit von Reini Ott ins Leben gerufene Familienbummel auf den Sulzkopf statt. Leider hat sich dieser Tag (beinahe) zu einem JUKO-internen Anlass entwickelt. Die Organisatoren hoffen, dass sich in den kommenden Jahren wieder vermehrt Mitglieder aus dem gesamten Verein beteiligen.

G wie Gönner
Nachdem die Juniorenabteilung in den vergangenen vier Jahren dank Hauptsponsor ARBOL bzw. ARBY'S SPORTSHOP bei der Umsetzung ihrer Ideen wenig finanzielle Probleme hatte, bekam nach dem Ausscheiden von Arbol die Sicherung der laufenden Geschäfte (Bus, Dress, Trainingsanzug, Trainerentschädigung, Sekretariat) erste Priorität. Helfen auch Sie mit, Gönner für die Junioren zu finden, damit der SVM auch weiterhin zu den führenden Nachwuchsabteilungen der Region gezählt werden kann!

H wie Hallenturnier
Der SVM führte im letzten Dezember bereits das zehnte internationale Junioren-B-Hallenturnier in der Kriegacker-Turnhalle durch. Daneben werden aber auch immer wieder (interne) Hallenturniere für unsere Jüngsten sowie ein Vater/Mutter/Sohn-Turnier organisiert.

I wie interner Trainerkurs
Wir legen grossen Wert auf eine möglichst gute Ausbildung unserer Trainer und Betreuer. Deshalb werden jährlich zwei interne Trainerkurse angeboten, wozu auch externe Referenten wie z.B. Urs Siegenthaler eingeladen werden.

J wie Junioren
Mit der Einführung des Kinderfussball-Konzepts hat sich die früher schon zu den grössten der Region zählende Junioren-Abteilung des SVM innert wenigen Jahren verdoppelt! Von knapp 150 Junioren in 11 Mannschaften im Jahr 1989 zu rund 300 Junioren in 19 Mannschaften zu Beginn des Jubiläumsjahres 1996 - dieses Wachstum stellt den SVM vor grosse organisatorische Probleme (siehe «N wie Numerus Clausus»)!

K wie Konzept
Um unseren Trainern ein Hilfsmittel für ihre Tätigkeit in die Hand geben und um in der Ausbildung (siehe «A wie Ausbildung») einen gezielten Aufbau zu garantieren, haben wir ein Konzept erarbeitet, das allen Trainern und Betreuern abgegeben wird. Anlässlich einer Junioren-Obmänner-Tagung des Fussball-Verbands Nordwestschweiz wurde das Konzept den regionalen Amtskollegen vorgestellt. Über 40 Vereine haben mittlerweile unser Konzept zu einem Unkostenbeitrag bezogen!

L wie Lager
Zu Beginn der 80er Jahre gründete der damalige Obmann Reini Ott eine Tradition, die bis heute gepflegt wird: Das Juniorenlager in den Sommerferien. Die ersten drei Jahre verbrachte man in Küssnacht am Rigi, danach logierte man in Romanshorn, Alpnach, Davos, Zuoz und Frutigen.

M wie Margelacker
Beim Bau der neuen Sportanlage Margelacker vor rund 10 Jahren schien alles sehr grosszügig konzipiert. Niemand konnte damals den «Boom» zu Beginn der 90er Jahre voraussehen. Mittlerweile ist der Margelacker, man mag es kaum glauben, zu klein. Die zwei Trainingsfelder plus Notlösungen wie Holderstüdeli, Schulhausplatz oder Tennenplatz sind für den grössten Verein der Region (26 Mannschaften) einfach zu wenig.

N wie Numerus Clausus
Aufnahmestopp oder sogar Abbau des Juniorenbestandes ist eine direkte Folge der oben geschilderten Platzmisere. Vereine wie der SC Binningen mussten bereits solche Massnahmen ergreifen. Die Verantwortlichen des SVM hoffen, auch in Zukunft alle Jugendlichen, die Fussball spielen wollen, aufnehmen zu können. Dies verstehen wir auch als einen aktiven Beitrag gegen den jährlichen Anstieg der Sozialkosten, die nicht nur die Gemeindekasse in Muttenz stark belasten.

0 wie Osterturnier
Das Osterturnier ist seit der Erstauflage vor 10 Jahren der Höhepunkt jeder Saison. Interessantes dazu findet sich im separaten Kapitel «Rückblick auf 11 Jahre Osterturnier».

P wie Pele
Pele ist noch immer das Vorbild vieler Junioren. Schreibt man «Pelle» statt «Pele», so erinnert man sich an Pelle Diethelm, den bisher einzigen SVM-Junioren, der sich am Osterturnier die Auszeichnung des «Torschützenkönigs» sichern konnte.

Q wie Qualifikation
Die Trainer und Betreuer der SVM-Junioren zeichnen sich durch überdurchschnittliche Qualifikationen aus:
2 A-Diplomierte (Peter Bruderer und Urs Lerch)
9 B-Diplomierte
3 C-Diplomierte
12 mit Kinderfussball-Diplom
Unseren Mannschaften stehen also insgesamt 26 diplomierte Trainer zur Verfügung; eine Quote, die nicht viele Amateurvereine in der Schweiz auszuweisen haben!

R wie Rangliste
Ranglisten sind im Kinderfussball seit einigen Jahren verschwunden. Auch Auf- und Abstieg gehören der Vergangenheit an, die Vereine melden ihre Mannschaften in die entsprechende Stärkeklasse. Damit soll jeglicher Erfolgsdruck von den Kleinsten ferngehalten werden, so dass die Freude am Fussball im Vordergrund steht.

S wie Skiweekend
1987 vom damaligen Juniorenobmann Walter Dürrenmatt ins Leben gerufen, gehört das Skiweekend zu Beginn jedes Kalenderjahres fest in den Terminplan der JUKO-Mitglieder.

T wie Talenttraining
Um talentierte und willige Junioren noch besser zu fördern, sind in den letzten Jahren wöchentliche Stützpunkttrainings eingeführt worden. In Zusammenarbeit mit dem Trainer der 1. Mannschaft werden unsere stärksten Junioren kontinuierlich an die Anforderungen an einen Spitzen-Amateurspieler herangeführt.

U wie U16
Unvergessen ist die Teilnahme von SVM-Junior Daniel Chèvre an der U16-Europameisterschaft in Dänemark 1989. Danach hat er ein halbes Jahr beim FC Aarau versucht, Fuss in der NLA zu fassen. Dies ist ihm trotz Teileinsätzen aber nicht gelungen, so dass er seither die Tore wieder für den SVM schiesst. Weitere Muttenzer, die sich mit mehr oder weniger Erfolg in der Nationalliga behaupteten: Siehe dazu auch das Kapitel «Stars und Sternchen»!

V wie VISAM-SPORT
Rene Visentin ist nicht nur ein langjähriges SVM-Mitglied, der alle Juniorenkategorien in Muttenz durchlaufen hat; mittlerweile ist er als Inhaber eines Sportgeschäftes neben WELLER-SPORT auch Sponsor und Hauptlieferant von Trainingsanzügen und Dresses für SVM-Junioren.

W wie Weihnachtsfeier
Dank den Spenden vieler Mitglieder, Eltern und sonstigen Gönnern kann die JUKO jedes Jahr eine kleine Weihnachtsfeier für alle Junioren durchführen. Neben einem Imbiss wird jeweils ein kleines Unterhaltungsprogramm angeboten, das im Auftritt des Chlaus mit abschliessender Bescherung seinen Höhepunkt findet.

X wie XTC
Ecstasy oder andere Drogen sind in der Juniorenabteilung verpönt, da sie dem Leistungsgedanken widersprechen. Es wäre wünschenswert, wenn sich in Zukunft noch mehr Mitglieder dem Beispiel der 1. Mannschaft anschliessen, auf der Sportanlage ihre Vorbildfunktion gegenüber den Junioren wahrzunehmen, indem sie den Konsum von Alkohol und Nikotin auf ein Minimum beschränken.

Y wie Y-Chromosom
Das geschlechtsbestimmende Y-Chromosom spielt beim SVM bis zum 14. Altersjahr keine Rolle. Mädchen und Buben spielen in gemischten Mannschaften zusammen Fussball - in der Vergangenheit mehrfach erfolgreich praktiziert!

Z wie Znettum
Rückwärts gelesen heisst Znettum Muttenz und ist der Wohnort von über 90% unserer Junioren. Dies ist ein abschliessender Beitrag zum Thema «Wer profitiert von den Muttenzer Steuergeldern?».

Die Geschichte der Juniorenturniere des SVM

«Zur Förderung der Junioren-Sache» hat Iwan Meyer 1958 die Durchführung von Junioren-Turnieren angeregt. Die Idee fand in- und ausserhalb des SVM grosses Interesse und so kam es, dass am 31. Mai 1958 erstmals zu einem regionalen Juniorenturnier mit immerhin 24 Mannschaften angepfiffen werden konnte. Bereits ein Jahr später wurde das Turnier sowohl regional wie auch anzahlmässig erweitert: 39 Teams aus 7 Kantonen spielten um den Sieg in den Kategorien A bis C.
Dank dem Erfolg dieser Turniere auf nationaler Ebene kam die Idee auf, auch ausländische Fussball-Kameraden einzuladen. An der Spitze der Junioren-Kommission übernahm Heinz Kobi die Initiative und knüpfte die ersten Kontakte zu ausländischen Gleichgesinnten. So kam es, dass 1970 das erste internationale Junioren-Turnier auf Muttenzer Boden stattfand.

Rückblick auf 11 Jahre Osterturnier

Seit 11 Jahren organisieren Daniel Lerch und Renato Münz gemeinsam das internationale Osterturnier für C-Junioren. Erstgenannter scheute keine Mühe und präsentiert uns einen interessanten Rückblick zum zur festen Grösse gewordenen Junioren-Anlass.

1986
Die Erstauflage gab gleich den Wettertarif an für die meisten der folgenden Turniere: Wind, Regen, Sonne, Schneeschauer...
Mit Marco Humbel (Allschwil), Walter Bernhard (Basel), Daniel Häfliger (Birsfelden), Andrea Battiston und Daniel Chevre (beide Muttenz) nahmen fünf Junioren teil, die mittlerweile Stammspieler der 1. Mannschaft des SVM sind oder waren.
Karriere haben in der Zwischenzeit zwei damalige (und auch diesjährige!) Schiedsrichter gemacht: Mauro Visentin ist zum NLB-Referee aufgestiegen, währenddem Andreas Schluchter im Herbst 1994 sogar erstmals als UEFA-Schiedsrichter arbitrierte.
Der 1. Turniersieger hiess FC Basel - der FCB ist auch bisher einziger Doppelgewinner (1986/1988) und mit nur einer Absenz Rekordteilnehmer des Osterturniers.

1987
Das Turnier stand unter dem Einfluss unserer Gäste aus Italien (Lancia Torino): Viele Tifosis und beinahe 30 Grad Celsius im Schatten ...
Der Turniersieger FC Wettingen schaffte drei Jahre später die UEFA-Cup-Qualifikation, spielte gegen den SC Napoli mit Diego Maradona und wurde wiederum drei Jahre später bankrott erklärt und aufgelöst!
Beim FC Zürich spielte Giuseppe Mazzarelli mit, der im Herbst 1994 erstmals ein Aufgebot für Roy Hodgon's Nationalelf erhalten hat.
Turnierteilnehmer Giorgio Nemtsoudis (Juventus Zürich) wechselte nur anderthalb Jahre später zum Grasshoppers-Club Zürich, wo er in derselben Saison im Europacup zum Einsatz gelangte.

1988
Zwei Wort zum Wetter: Na ja, ...
Mit Yves Morpain (Allschwil), Atilla Sahin und Carmine Michienzi (beide Muttenz) waren wiederum drei Spieler im Einsatz, die später dem Kader der ersten Mannschaft angehören sollten.
Auch der BSC Young Boys stellte drei Junioren, die später zum Kader der NLA-Mannschaft gehören: Martin Lengen, Luca Ippoliti und Pascal Rahmen.

1989
Das Turnier mit dem bis heute gültigen Torrekord: 80 mal trafen die Junioren in 25 Spielen, was einen Durchschnitt von 3.02 ergibt.
Kunststück bei dieser Prominenz: Murat Yakin (Concordia Basel), heute GC und Nationalspieler, und Gaetano Giallanza (Aesch), beim BSC Young Boys Torschützenkönig, heute beim FC Sion, Luca Ippoliti (Young Boys) wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt und ist heute NLA-Stammspieler.

1990
Zum dritten und bisher letzten Mal zählten wir den SV Eintracht Hannover zu unseren Gästen.
Ebenfalls zum dritten Mal begrüssten wir TURA Bremen. Die Hansestädter gehören mit weiteren Teilnahmen von 93 bis 95 zu den Rekordteilnehmern
Auch der FC Mulhouse war 1990 in Muttenz, er zählt mit bisher 6 Teilnahmen zu unseren Stammgästen.

1991
Das Wetter? Es regnete zeitweise Bindfäden ... Mit Hakan Yakin (Concordia Basel) reihte sich auch der jüngere Bruder von Murat in die Teilnehmerliste des Osterturniers ein. Nicht vergessen ist der Wirbel, der sein Transfer zum FC Basel im Winter 1995 verursachte.

1992
Das Wetter? Es regnete den ganzen Morgen Bindfäden ... Überhaupt stand das Turnier unter einem schlechten Stern, mussten doch gleich zwei Mannschaften wegen Grippewelle kurzfristig absagen. So kurzfristig, dass während dem Eröffnungsspiel noch eine neue Gruppeneinteilung und ein neuer Spielplan erstellt werden mussten! Kein Wunder, dass mit 28 Toren in 16 Spielen (Durchschnitt 1.75) ein Minusrekord erzielt wurde. Der Final wurde erstmals vom SV Muttenz gewonnen ... !? Sieger BSC Young Boys spielte im roten Dress des SVM, da Gegner FC Aesch wie die Berner in Gelb zu spielen pflegten.

1993
Das Wetter: Sie wissen ja Bescheid ...

1994
Das Wetter: Wie beim ersten Mal - Wind, Regen, Sonne, Schneeschauer...
Das Turnier mit der bisher stärksten Schweizer Vertretung: Mit dem FC Aarau, FC Basel, FC Luzern, BSC Young Boys, FC Zürich und Grasshoppers-Club Zürich waren die Junioren aller «grossen» Deutschschweizer Vereine vertreten.

1995
Unser Freund Petrus wurde per Einschreiben informiert. Resultat: Ein wunderschöner Frühlingstag!
Gleich bei seiner ersten Teilnahme vermochte der Karlsruher SC mit einem knappen 1:0-Finalsieg gegen den FC Luzern das Jubiläumsturnier ohne Gegentor souverän für sich zu entscheiden.
Die eigentliche Überraschungsmannschaft stellte aber der SV Muttenz: Nach einem 3:2-Sieg im kleinen Final gegen den FC Mulhouse dritter Turnierrang und gleichzeitig zum dritten Mal in Serie Fairnesspreis-Sieger!

Die bisherigen Sieger auf einen Blick

1986 FC Basel
1987 FC Wettingen
1988 FC Basel
1989 FC Concordia Basel
1990 FC Zürich
1991 FC Mulhouse
1992 BSC Young Boys
1993 FC Luzern
1994 FC Aarau
1995 Karlsruher SC

Die Junioren und die Auslandturniere

Mitte der 70er nahmen die A-Junioren, damals in der lnter/2-Klasse vertreten und zu den absolut stärksten Teams der Region zählend, regelmässig am Pfingstturnier der A-Jugend in Bad Langenbrücken teil. Jeweils untergebracht bei den Familien ihrer Alterskollegen durfte die SVM-Vertretung die ganze Bandbreite deutscher Gastfreundschaft kennenlernen ... Feuchtfröhliche Anekdoten aus dieser Zeit werden gerne noch heute von der Generation der «Mitfünfziger» zum Besten gegeben.

Einer der damaligen Teilnehmer erinnert sich: Trotz namhafter Konkurrenz wie etwa den Waldhöfern aus Mannheim endete das Turnier meist mit dem Sieg des SVM. Entsprechend wurde von unseren Siegern des öftern Autogramme verlangt. Begehrt waren insbesondere diejenigen Spieler, welche damals schon mit roten oder weissen Fussballschuhen antraten (Elber und Bobic lassen grüssen). Fast ebenso legendär sind auch die nachfolgenden Siegesfeiern im «Bad Cafe» zu Langenbrücken. Vor allem die Betreuer Werner Scherrer, Fritz Sandmeier oder Mario Besutti könnten davon ein Liedlein singen.

Leider geriet diese gute Sitte danach für rund zehn Jahre in Vergessenheit, bis sie durch Zufall wieder ins Leben gerufen wurde. Es war kurz vor Ostern 1984, als auf verschlungenen Wegen - wer kann sich noch an die Liaison Jürg Zumbrunn/FC Nordstern/Basel erinnern? - den SV Muttenz die Anfrage erreichte, ob man den damaligen Bundesligisten Darmstadt an einem internationalen Junioren-B-Turnier in Turin vertreten könne. B-Elite-Trainer Renato Munz packte die Gelegenheit beim Schöpf. Die kurzentschlossen organisierte Reise war für alle Beteiligten ein Höhepunkt ihrer Fussballerkarriere: Neben dem überraschenden Erreichen der Viertelfinals, dem Erscheinen von Goalie-Legende Dino Zoff, den souveränen Vorstellungen des Turniersiegers Juventus Turin und der eigenen Atmosphäre italienischer Fussballplätze blieb vor allem die herzliche Gastfreundschaft des Organisators GS Lancia Torino in bester Erinnerung.

Noch in Turin knüpften die Muttenzer Verantwortlichen Kontakt zu den Vertretern des SV Eintracht Hannover, einer der grössten und traditionsreichsten polysportiven Vereine Niedersachsens. Bald war vereinbart, dass man sich an Pfingsten 1985 mit den C-Junioren in Norddeutschland wiedersehen sollte. Kurioserweise verzichteten die Turiner dann kurzfristig auf ihre Teilnahme, da nach dem Atomunfall von Tschernobyl einige Wochen zuvor die Milch in Deutschland verseucht gewesen sei! Nachdem wir wiederum äusserst grosszügige Gastfreundschaft geniessen konnten, war es jetzt am SVM, in die Rolle des Turnierorganisators zu schlüpfen. Die Idee des Osterturniers, erstmals 1986 in die Tat umgesetzt, war geboren!

Die geschilderten Turnierteilnahmen im Ausland waren dann der Auslöser eines Virus «Annus Abschluss Strangerus», von dem in den darauffolgenden Jahren diverse Mannschaften und Trainer mehrmals infiziert wurden. Die Fremdsprachenkenntnisse der SVM-Betreuer müssen aber ziemlich limitiert sein, da fast immer Deutschland als Destination gewählt wurde: Tauberbischofsheim, Bremen mit Turniersiegen 1986 und 1988, Kronau, Pfrondorf mit einem Turniersieg und mehrfacher Finalteilnahme, Bretten, Heidelsheim usw.

 

Junioren A um 1970 
Junioren B 1973/74
oben v.l.: W. Scherrer, A. Dusci, P. Bruderer, P. Bippus, HB. Rohr, Ch. Zweifel, S. Fumagalli, P Schaub
unten v.l.: U. Wilde, R. Birrfelder, B. Kappeier, A. Aebi, P. Amsler, T. Amsler

 



Junioren A 1973
Junioren C-Elite 1982/83
Regionalmeister, Aufstieg Inter C/2

stehend: D. Lerch (Trainer), H. Kolly, G. Strano, Ch. Steiner, M. Amann, M. Portmann, S. La-Rosa, M. Wingeier, R. Schaub, M. Moser (Coach)
kniend: P. Bachmann, F. Meyer, J. Lischer, D. Gutzwiller, W. Laller, P. Hugentobler, G. Brogiolo, H. Rüegger
 
Junioren lnter-C/2, Saison 1987/88
... eine der stärksten Juniorenmannschaften, die der SVM in den letzten Jahren hatte (2. Rang hinter FC Solothurn, Turniersieger Bremen, Turniersieger Sommerturnier FV NWS ohne Gegentor!)

oben v.l.n.r: D. Lerch (Trainer), O. Bostan, V. Michienzi, O. Vogrig, D. Chèvre, J. Bennett, G. Hantal, D. Nessi, A. Sahin
unten v.l.n.r: M. Kobi, Th. Jourdan, M. Gülgösteren, S. Widmer, S. Jakobi, M. Brunner, C. Michienzi, G. Roccia

 

Junioren A-Elite 1988
Eine von vielen Mannschaften die mit Fritz Sandmeier und Bruno Schmid ein Pfingstturnier besuchten.