Stars und Sternchen

Der SV Muttenz mit seiner grossen Junioren-Abteilung ist mehr auf Breiten- denn Spitzensport ausgelegt. Abgesehen von kleinen Abstechern zu einem Nationalliga-Verein hat es in den letzten Jahren kein Spieler richtig geschafft, in die nationale Spitze vorzudringen. Unter dem Motto «Stars und Sternchen» werden einige Kicker aufgelistet, die für höhere Aufgaben berufen wurden oder dafür geeignet gewesen wären.

Markus Pfirter (rechts oben)

 

Ausflug auf hoher See


Ende der Fünfziger Jahre spielte Markus Pfirter noch für den SV Muttenz. Via Concordia Basel schaffte er den Sprung zum FC Basel. Erster Trainer war Georges Sobotka. 1963 gewann er an der Seite von Karli Odermatt den Schweizer Cup.
1967 war das grosse Jahr für Markus Pfirter: Unter dem Spielertrainer Helmut Benthaus wurde er Meister und Cupsieger (Sitzstreik-Finale gegen Lausanne). Dank dem Erfolg mit dem FCB wurde er auch für die Nationalmannschaft berücksichtigt. Unter den neun absolvierten Länderspielen befand sich auch der legendäre 7:1-Sieg gegen die Rumänen. Beim Benefizspiel der Senioren 1968 verstärkte Markus Pfirter die Reihen der Muttenzer.

Rene Roth

Als nächster wagte Rene Roth den Sprung zum grossen Club im Joggeli. Für ein paar Tausend Franken durfte der grossgewachsene Spieler, welcher beim Aufstieg der Ersten 1967/68 tatkräftig mitgewirkt hatte, zum FC Basel. Allerdings schaffte Rene Roth den Sprung in das Team von Helmut Benthaus nicht wie gewünscht und verliess die Nordwestschweiz Richtung Lac Leman. Bei Vevey-Sports spielte er schliesslich in der Nationalliga B.

Fernand Dätwyler

Eines der grössten Talente

Anfang der Siebziger Jahre zeigte der FCB Interesse an Fernand Dätwiler, einem der grössten Talente des SVM - so sein Förderer Fritz Sandmeier. Der Deal sollte nicht zustande kommen, so dass Fernand als wichtige Teamstütze und Captain der Ersten erhalten blieb.


Hugo Lanthemann

Als echtes Muttenzer Eigengewächs zog es Hugo Lanthemann an die Gestade des Genfersees. Hugo klopfte bei Vevey-Sports an, absolvierte ein paar Probetrainings und wurde in der Saison 1978/79 unter Paul Garbani prompt eingesetzt.

Roland Girod, EM-Bronzemedaillengewinner

 



Als C-Junior trat Roland Girod dem SV Muttenz bei. In der Saison 1973/74 erlebte er seinen ersten Einsatz im Fanion-Team, wo er vorerst als harter, aber fairer Vorstopper brillierte. Später wurde er zum Libero umfunktioniert. Sein Arbeitgeber machte sich seine Fähigkeiten als Fussballer ebenfalls zu nutzen. Roli wurde zu verschiedenen Länderspielen der Polizei-Nationalmannschaft im In- und Ausland aufgeboten. Höhepunkte waren die Europameisterschaften in Hamburg 1981 und in Italien 1985. An der letzten EM erreichten die Schweizer «Schugger» mit Roli als Vorstopper den kleinen Final, den sie gar für sich entscheiden konnten. Die Überraschung war perfekt, der SV Muttenz hatte einen EM-Bronzemedaillengewinner in seinen Reihen!

Martin Frei

Ausflug nach Athen 1978 mit Dulle Ramstein, Martin Frei,

Markus Brunner (obere Reihe, von links) und Peter 

Brunner, Gusti Thüring und Martin Buser (untere Reihe, von links)

Den Sprung in die Nationalliga A schaffte einer, der seine Junioren-Zeit bei Nordstern verbrachte, aber in der 1. Liga-Mannschaft der Muttenzer entdeckt wurde: Martin Frei. Nach relativ kurzer Zeit verliess der Wirbelwind den Margelacker, um vorerst auf dem Hardturm Halt zu machen. Via St. Gallen landete «Fätze» beim FC Wettingen. Seine Laufbahn im Spitzensport beendete er im Tourbillon, war er doch einer der «Lausbuben», die sich an Schiedsrichter Klötzli vergriffen und daraufhin richtigerweise für ein paar Monate gesperrt wurden.

 

Martin Frei und Kollegen beim präsidialen Dankeschön

 

Walter Bernhard

Seit seiner Geburt ein «echter» Muttenzer, wuchs Walti praktisch neben dem Sportplatz auf. Sein Vater, ein erfolgreicher Wasserfahrer, hatte nichts dagegen, dass sein Sprössling beim Sportverein die Schuhe schnürte. Bis zu den Junioren D blieb er im SVM. Danach wechselte der talentierte Spieler zuerst zum FC Basel und danach zu Concordia.
Als knapp 20jähriger kehrte Walti in der Saison 1990/91 zum SVM zurück, in die 1. Mannschaft, wo er sogleich Regionalmeister wurde. Sein «Speed» war dem FC Basel aufgefallen und so holte ihn der damalige Trainer in die Nationalliga A. Zu einem äusserst ungünstigen Zeitpunkt: die RS stand vor der Tür. Dadurch nur zu wenigen Einsätzen gekommen suchte Walti im Welschland eine neue Herausforderung, beim FC Fribourg (NLB). Ein Jahr später zurück in Muttenz (eine schwere Rückenoperation hinderte ihn fast ein Jahr am Fussballspielen) setzt er nach einer Saison in der 2. Mannschaft nun wieder Zeichen im Fanionteam als Captain.

Die hauseigene Presse: Das Cluborgan

Der Erstling

Mit dem Erscheinen des ersten Cluborgans im September 1978 ging für den damaligen Präsidenten Walter Degen ein langjähriger Wunsch in Erfüllung. Mit diesem Werk war eine Möglichkeit geschaffen worden, auch Mitglieder am Vereinsleben teilnehmen zu lassen, die aus irgendeinem Grund nicht voll Anteil nehmen konnten. Als Redakteure der ersten Stunde waren mit Enzo Cunico und Markus Degen zwei Spieler der 1. Liga-Mannschaft tätig, während Manfred Bippus für die Inserate zuständig war. Diesen Inserenten gebührt ein spezieller Dank, denn ohne deren Unterstützung wäre es nicht möglich, jeweilen eine solche Schrift zu erstellen. Das Cluborgan erschien zu Beginn vier Mal pro Saison und informierte über die Geschehnisse im und um den Sportverein Muttenz.

 

 1978

 

 1984

 

 1996


Die Redaktionen

Im Jubiläumsjahr feiert das Cluborgan seinen 18. Geburtstag. Schon früh wurde das Kind von seinen «Eltern» verstossen. Peter Longhi, damals auch Spieler der Ersten und Juniorentrainer, erbarmte sich seiner und brachte im das Laufen bei. Die Zeit bis zum Kindergarten verbrachte es bei Alby Schefer. Dort lernte es zu Zeichnen (Alby illustrierte das Cluborgan öfters mit eigenen «Comics»), jedoch konnte es noch nicht richtig schreiben (die Berichte und Informationen gingen nur spärlich ein). Nach einem Jahr Kindergarten bei Paul Trächslin (Saison 1983/84) galt es ernst: Für die Schulzeit zog Daniel Lerch die Zügel an, brachte dem jungen «Vereinsmitglied» das Schreiben (viele Berichte) und Lesen (gutes Echo auf die Berichte) bei und dies neuerdings sechsmal pro Saison. Als halbstarker, mittlerweile 12jähriger Zögling brauchte das Heranwachsende weibliche Zuwendung. So gesellte sich Agnes Rölli zur Redaktion des Cluborgans. Ab April 1991 wurde die Auflage wegen der grossen Nachfrage von 900 auf 1 '000 erhöht.
Nach achtjähriger Schulzeit trennte sich Lehrmeister Daniel Lerch von seinem Spross. Für das weitere Gedeihen des weit über die Dorfgrenzen hinaus bestens bekannten Sprössling war nun Agnes Rölli alleine zuständig.

Das Outfit

Erst vor kurzem wurde die Druckerei gewechselt. Fredi Sommerhalder hiess der frühere Drucker, neu ist es die Firma Krebs AG in Basel.
Geändert hat sich dadurch auch das Outfit. Auf den ersten Ausgaben war lediglich das alte Clubemblem auf dem Titelblatt, danach zierte das neue Clublogo die Frontseite. Es war einmal schwarz/weiss, dann wieder farbig, zeitweise hochglanz und später auf grauem Umweltpapier. Übrigens hielt das Cluborgan 1985 Einzug in die Landesbibliothek in Zürich, welche als Nachschlagewerk sämtliche Schriften des Schweizer Blätterwaldes führt.

Jedermann kann Journalist sein

Zwar steht es jedem Mitglied frei, das Cluborgan mit einem eigenen Text zu bereichern. Davon regelmässig Gebrauch gemacht haben nur wenige. Zu den treuesten Berichterstattern zählt zweifelsohne Dominik Bücheler. Von der Viertliga-über die Senioren- bis hin zur Veteranen-Zeit greift er immer wieder in die Tasten und lässt sich immer etwas Besonderes einfallen. Seit über 10 Jahren spukt «der Schreiberling» im Heft; andere benutzten über die Jahre verschiedene Pseudonyme wie Eisenfuss oder Nummer 4, ehe sie sich als Hapi zu erkennen gaben. Nicht vergessen sei der Trainer der Zweiten, Jürg Zumbrunn, der sich in unregelmässigen Abständen zu Wort meldet, sowie sein «Assistent» in Sachen Cluborgan, Urs Bachmann. Für die Junioren waren es insbesondere Peter Bruderer und die Gebrüder Lerch, die sich am fleissigsten um Beiträge bemühten.

Sollten Sie die erste Ausgabe des Jubiläumsjahres in den Händen halten, so war dies bereits das 90. Mal, dass diese Schrift an die Mitglieder verschickt wurde.