Aller Anfang ist schwer
Die vordringendste aller Aufgaben nach der Vereinsgründung war die Lösung der Platzfrage. In den ersten Jahren musste der Verein des öftern sein Terrain räumen, bis schliesslich 1950 auf dem Areal des heutigen Margelackers ein Gemeindesportplatz eingeweiht werden konnte.
Konnte die Miete für den Platz jeweils mit Mühe und dank der persönlichen Haftung des Gründungsmitglieds Karl Thalmann aufgebracht werden, so musste der erste Ball aufgrund der schwachen Finanzbasis «gemietet» werden. «Vermieter» war interessanterweise kein anderer Fussball-Club sondern der Velo-Club Muttenz. Der Ball wurde vom Materialverwalter jedoch nur ausgegeben, wenn mehr als fünf Spieler anwesend waren! Tropfenweise mussten die Batzen zusammengetragen werden, bis es zum ersten eigenen Ball reichte.
Apropos Finanzen: Um die Auslagen für den Wettspielbetrieb begleichen und den Vereinshaushalt auf eine gesunde Basis bringen zu können, mussten bereits zu jener Zeit zusätzliche Quellen erschlossen werden. So wurden Turniere organisiert, welche die nötigen Einnahmen bringen sollten. Ab 1929 fanden jährlich solche Veranstaltungen statt und wurden lediglich durch den Krieg von 1939 -1945 unterbrochen.
So war es möglich, den Umsatz der Kasse von Fr. 1 '000.- im Jahre 1921 auf einen zwischenzeitlichen Höchstwert von Fr. 7'100.- im Jahre 1935 zu steigern.
In der gleichen Zeit stieg die Mitgliederzahl von 15 Gründungsmitgliedern, über 65 Mitglieder im 1922, auf 193 Mannen an.
Diese Zahlen täuschen darüber hinweg, dass der Verein sowohl in einigen Phasen der Vorkriegszeit wie auch während der Kriegsjahre des öftern am Rande des Kollapses stand. Immer wieder lastete die Arbeit auf den Schultern weniger Mitglieder, deren Enthusiasmus und Durchhaltewillen es schliesslich zu verdanken ist, dass der Sportverein Muttenz überhaupt aus seinen Kinderschuhen hinauswachsen konnte.
Das allererste Spiel des neu gegründeten SV Muttenz ging am 6. März 1921 in Pratteln über die Bühne. Das Freundschaftsspiel endete mit einem 7:6-Sieg für die Muttenzer, obwohl diese mit nur 8 Spielern antreten konnten! Fortan bestand das Hauptziel der spielerischen Tätigkeiten im Bestreben, den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse zu realisieren. Zwar reichte es zwischendurch zu Meisterehren, der Aufstieg konnte aber erst im 17. Vereinsjahr bewerkstelligt werden. In der Saison 1937/38 führte der Spielertrainer Fritz Kies die erste Mannschaft «mit bestem Einfühlungsvermögen und Autorität» in die 3. Liga.
Lichtblicke gab es auch in anderen Mannschaften: 1929/30 gewann die zweite Garnitur die kantonale Meisterschaft der II. Serie. Drei Jahre später errang eine Junioren-Equipe, welche bei den Aktiven mitspielte (!), den kantonalen Titel der III. Serie (vergleichbar mit der heutigen 4. Liga).
Den Abschluss der Vorkriegsjahre bildete ein Turnier am 5./6. August 1939. Der Spielbetrieb musste während der Kriegsjahre stark beschnitten werden, weil die meisten Spieler in den Aktivdienst eingezogen wurden. Die Meisterschaften wurden in stark improvisierter Weise durchgeführt, die Relegation abgeschafft.
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Muttenz I 1927/28 |
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Muttenz I Serie C Zentralschweizerischer Meister 1930/31 |
2. Mannschaft 5. Liga Hauptgruppenmeister 1937/38 (von links nach rechts) stehend: Frey H., Duppenthaler W., Vögtlin F., Brechbühl F., Wälterlin M., Balsiger W., Säuberlin A., Kirmser H., Thalmann K. kniend: Häusermann E., Besutti R., Ramstein H., Leuenberger R., Kies F. (Trainer) |
1. Mannschaft Saison 1948/49 Regional-Meister 3. Liga, «Basler-Cup»-Sieger, Aufstieg in die 2. Liga (von links nach rechts) obere Reihe: Schiebner R. (Präsident), Hunziker A., Jauslin W., Vögtlin W., Tschudin K., Räber W., Demagistri P., Meyer S. (Spielkommissions-Präsident), Rahm R. (Vize-Präsident). untere Reihe: Roth W. (Trainer), Zehntner P., Lüthin W., Altermatt W., Senn P, Dürrenberger K., Vallat G. |